FAM-online

Ungefähr 3000 Akademikerinnen und Akademiker verloren mit dem „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ im April 1933 ihre Stellen an deutschen Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Dieser Aderlass wurde in der Forschung auch die „geistige Enthauptung Deutschlands“ genannt. Ungefähr zwei Drittel der Entlassenen verliessen in der Folge Deutschland und versuchten, ihre Forschung und Karrieren im Exil weiterzuführen. Auf FAM-online wird die Geschichte der akademischen Zwangsmigranten in den Jahren 1933 bis 1950 zusammengetragen.

Wer waren die Geflüchteten, woher kamen sie und wohin gingen sie? Unter welchen Umständen konnten Karrieren im Ausland weitergführt werden? An welchen Universitäten und Forschungsinsititionen fanden sie eine Anstellung. Was waren die ausschlaggebenden Gründe für Universitäten, geflohene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einzustellen? Wer half den Flüchtenden? Welche Netzwerke kamen zu tragen und welche Organisationen waren involviert?

FAM-online ist eng verknüpft mit dem an der Universität Bern durchgeführten Forschungsprojekt "Wissenschaft transnational. Die Schweiz und die akademischen Zwangsmigranten 1933 bis 1950.“ Hier werden erste Forschungsresultate und bald auch erste Daten publiziert.

Berta Ottenstein

Aleksandra Petrovic

Berta Ottenstein: the career of a German-Jewish dermatologist after 1933

Berta Ottenstein, a German-Jewish dermatologist held PhDs in chemistry (1913) and in medicine (1919) from the University of Nuremberg as well as a Habilitation in dermatology (1931) from the University of Freiburg. She was the first woman in Freiburg and the first woman in dermatology to earn this highest academic qualification, which is required in many continental European universities to conduct self-contained university teaching, and to obtain a professorship. After her dismissal from the University of Freiburg, she first migrated to Hungary, later to Turkey, and finally to the US. As a dermatologist, she was very well respected and a ground-breaking researcher, but as a woman she had to overcome many obstacles; as a Jew she was expelled and discriminated against in her own country. Without her professional network, which was based on her scientific excellence as well as on her ability to build friendships in all the many places she lived, she would have not been able to continue her career in exile.


Bildquelle: Universitätsarchiv Freiburg D001301393

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